08.05.2018
Osteoporose: Leitlinien decken fast alle wichtigen Versorgungsaspekte ab
Update-Recherche für mögliches DMP bestätigt aber auch Defizit bei Rehabilitation
Um einen Bericht aus dem Jahr 2016 auf den neuesten Stand zu bringen, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur Osteoporose recherchiert, deren Empfehlungen zu Kernaussagen zusammengefasst und überprüft, ob sie für ein mögliches Disease-Management-Programm (DMP) geeignet sind. Demnach gibt es zu nahezu allen Themen Empfehlungen, die für ein DMP relevant sein könnten. Lediglich die Rehabilitation fehlt ganz. Hier hatte das Institut schon 2016 eine Lücke festgestellt.
Mehr Leitlinien aus Deutschland
In ihren aktuellen Bericht konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insgesamt 23 Leitlinien mit 643 Empfehlungen einbeziehen. Lediglich sieben Leitlinien waren bereits im Abschlussbericht von 2016 enthalten gewesen. Auch dieses Mal stammen die meisten Leitlinien aus den USA (acht) und Großbritannien (vier). Aber immerhin drei wurden in Deutschland erstellt – beim ersten IQWiG-Bericht war es nur eine einzige gewesen.
Aus allen Leitlinien ließen sich zu acht Versorgungsaspekten Kernaussagen identifizieren, die das Institut für ein künftiges DMP als geeignet einschätzt. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf Diagnostik, therapeutischen Maßnahmen und dem Monitoring.
Vergleichsweise wenige Empfehlungen enthalten die Leitlinien zu Therapiezielen, Kooperation der Versorgungssektoren (Fallmanagement und integrierter Versorgungsansatz) sowie zu Schulungen für Patientinnen und Patienten.
Nicht fündig wurde das Institut bei der Rehabilitation. Das war bereits beim ersten Bericht der Fall gewesen.
Zum Ablauf der Berichtserstellung
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte das IQWiG beauftragt, den Bericht in einem beschleunigten Verfahren als sogenannten Rapid Report zu erarbeiten. Zwischenprodukte werden daher nicht veröffentlicht und nicht zur Anhörung gestellt. Der vorliegende Rapid Report wurde am im April an den Auftraggeber geschickt.