17.09.2009

Hepatitis-B-Risiko ist in Deutschland gering

Übertriebene Werbung für Hepatitis-B-Tests könnte bei vielen Menschen unnötige Sorgen auslösen

Das für eine Hepatitis-B-Infektion ist für bestimmte Menschen erhöht. Doch wenn Erwachsene nicht zu einer Risikogruppe gehören, scheinen weder ein Test noch eine Impfung gesundheitliche Vorteile zu bringen. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinen auf Gesundheitsinformation.de veröffentlichten Informationen hin.

Testen oder nicht: Das ist eine individuelle Entscheidung

Hepatitis ist der medizinische Fachbegriff für eine Entzündung der Leber, die häufig durch bestimmte Viren ausgelöst wird. Bei einigen Menschen bleibt die Infektion dauerhaft bestehen und kann dann zu chronischen Leberschäden - einer sogenannten Leberzirrhose - und in einigen Fällen letztlich zu Leberkrebs führen. Bei über 9 von 10 Erwachsenen heilt eine akute Hepatitis-B-Infektion jedoch von allein aus und muss nicht behandelt werden.

"Ob ein Test auf Hepatitis B für Sie einen hat oder nicht, hängt von Ihrem individuellen und Ihren Wünschen ab", erklärt Professor Dr. med. Peter Sawicki, der Leiter des IQWiG. "In Deutschland ist das Ansteckungsrisiko für die meisten Menschen aktuell sehr gering: Hierzulande ist weniger als eine von 100 Personen mit dem Virus infiziert. Wenn Sie jedoch einer Risikogruppe angehören, macht das eine Ansteckung mit Hepatitis B etwas wahrscheinlicher. Dann kann ein Test oder gegebenenfalls eine Impfung sinnvoll sein."

Das Hepatitis-B-Virus wird vor allem durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Meistens geschieht dies beim Sex, wobei sich vor allem Männer anstecken, die Sex mit Männern haben. Andere Risikofaktoren sind Geschlechtsverkehr mit vielen wechselnden Partnern und nicht sterile Spritzen oder Nadeln, etwa beim Drogengebrauch oder Tätowieren. Auch wer mit jemandem zusammenlebt, der mit Hepatitis B infiziert ist, oder sich dauerhaft in einem Land mit einer starken Verbreitung aufhält, hat ein höheres Infektionsrisiko.

Erwachsene mit einem geringen Risiko profitieren eher nicht von einer Impfung

Die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, die in Deutschland für Impfempfehlungen zuständig ist, rät nicht nur Menschen zu einer Impfung, die bestimmten Risikogruppen angehören, sondern auch Säuglingen, Kindern und Jugendlichen. Dass ein kleines Kind ohne familiäres mit Hepatitis B infiziert wird, ist zwar sehr unwahrscheinlich. Aber die Impfung vermindert langfristig das , zu erkranken.

Das IQWiG hat jetzt aktuelle Forschungsarbeiten ausgewertet, die der Frage nachgegangen sind, ob sich eine Hepatitis-B-Impfung für Erwachsene lohnt, bei denen nicht bekannt ist, ob sie bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Für Menschen mit einem geringen Infektionsrisiko konnte kein einer Impfung gezeigt werden.

Die IQWiG-WebsiteGesundheitsinformation.de informiert die Bevölkerung allgemeinverständlich und aktuell über medizinische Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu wichtigen gesundheitlichen Fragen. Wer über die neuesten Veröffentlichungen der unabhängigen Gesundheits-Website auf dem Laufenden sein möchte, kann denabonnieren.

Kontakt: information@iqwig.de

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