01.10.2007
Update-Recherche zu KHK-Leitlinien: Vorbericht veröffentlicht
Aktuelle Empfehlungen zeigen möglichen Änderungsbedarf bei DMP
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat am 1. Oktober 2007 die vorläufigen Ergebnisse einer Update-Recherche evidenzbasierter Leitlinien zum Thema Koronare Herzkrankheit (KHK) vorgelegt. Ziel des Berichts ist es, aus aktuellen, methodisch hochwertigen Leitlinien die Kernempfehlungen zu extrahieren, die für die geplante Überarbeitung des Disease-Management-Programms (DMP) von Bedeutung sein könnten. Bis zum 30. Oktober 2007 können interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zu diesem Vorbericht abgeben.
Evidenz ausführlich dokumentiert
Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) haben die Kölner Wissenschaftler systematisch nach neuen Leitlinien gesucht, deren methodische Qualität bewertet und daraus relevante Empfehlungen zu Diagnose, Therapie und Rehabilitation der KHK zusammengestellt. Zudem haben sie die wissenschaftlichen Belege, auf der diese Empfehlungen fußen, dokumentiert. Erneut überprüft wurde die Evidenz allerdings nicht. Darin unterscheiden sich die Leitlinienbewertungen von den Nutzenbewertungen des Instituts.
Keine Widersprüche zwischen DMP und aktuellen Empfehlungen
Eingeschlossen wurden insgesamt 21 Leitlinien, die Empfehlungen zur Behandlung der (chronischen) KHK enthalten. Wie die Auswertung ergab, stimmen die Empfehlungen mit den Vorgaben des DMP weitgehend überein. Inhaltliche Widersprüche gibt es keine. Allerdings behandeln die aktuellen Leitlinien eine ganze Reihe von Versorgungsaspekten detaillierter, als das im DMP der Fall ist.
Möglichen Änderungsbedarf sieht der IQWiG-Vorbericht deshalb vor allem in Form einer Erweiterung und Spezifizierung des DMP: Das betrifft insbesondere die Therapieplanung auf Basis der individuellen Risikoabschätzung und allgemeine Maßnahmen wie z.B. Gewichtsreduktion und Rauchentwöhnung. Diskussionswürdig erscheinen aber auch einzelne Aspekte der medikamentösen Therapie wie etwa der Einsatz von ACE-Hemmern sowie eine veränderte Indikationsstellung zur Koronarrevaskularisation (Weitung der Herzkranzgefäße mit Hilfe eines Ballons).
Zum Ablauf der Berichtserstellung
Die berichtsspezifische Methodik hatte das IQWiG in der vorläufigen Version des Berichtsplans (Version 1.0) im April 2007 dargelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit der Version 2.0 des Berichtsplans im Juli 2007 publiziert. Auch die Stellungnahmen zum Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offen lassen, werden die Autoren zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. Danach wird der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht an den Auftraggeber G-BA weitergeleitet.
Einen Überblick über Hintergrund, Vorgehensweise und weitere Ergebnisse des Vorberichts gibt folgende Kurzfassung.
Kontakt: Tel. 0221-35685-0, info@iqwig.de