24.02.2005
Ulla Schmidt: IQWiG steht für Paradigmenwechsel
Rund 250 Gäste bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Instituts
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kann nach Aussage von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) maßgeblich dazu beitragen, das Arzt-Patienten-Verhältnis partnerschaftlicher zu gestalten. "Um gemeinsam mit dem Arzt am Heilungserfolg arbeiten zu können, brauchen Patientinnen und Patienten mehr Durchblick, mehr Wissen und mehr Beteiligung", erklärte die Ministerin anlässlich der Eröffnungsfeier des Instituts am 24. Februar 2005. Das IQWiG liefere sowohl Patienten als auch Ärzten die nötigen "interessenunabhängigen Grundlagen für ihre Entscheidungen". Das Institut stehe damit "für den durch die Gesundheitsreform eingeleiteten Paradigmenwechsel", so die Ministerin.
Hier sieht IQWIG-Leiter Prof. Dr. Peter T. Sawicki die Hauptaufgabe: "Ärzten und Patienten aber auch Gremien der Selbstverwaltung unabhängige, praktisch relevante und qualitativ höchststehende Gesundheitsinformation zu liefern ohne die konkrete Entscheidung vorwegzunehmen. Dadurch wird die Autonomie der Patienten gestärkt bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität und Reduktion der Kosten in der Gesundheitsversorgung", erläuterte Sawicki vor rund 250 Gästen. Zugleich wies er auf den Missbrauch von medizinischem Wissen hin. "Ärzte und Patienten erhalten derzeit von verschiedenen Seiten Informationen, die im schlimmsten Fall direkt unwahr und meist zumindest unvollständig sind" erklärte Sawicki. Das verschlechtere die Qualität der Medizin und treibe die Kosten in die Höhe. Für den Einzelnen ist es laut Sawicki derzeit nahezu unmöglich, sich selbst von der Richtigkeit der Information zu überzeugen. "Wir werden hier praktische Unterstützung bieten können."
Das IQWiG wurde bereits im Sommer 2004 formell gegründet, die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen im Oktober ihre Arbeit auf. Erste Aufträge des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sind in Arbeit. Zum 1. November zog das Institut in seine neuen Räumlichkeiten in Köln-Kalk ein, die am 24. Februar mit einem Eröffnungsfest offiziell eingeweiht wurden. Derzeit zählt das IQWiG rund 30 Beschäftigte, bis Ende des Jahres sollen weitere 20 hinzukommen.