R-COD-Browser: Mortality Risk for all Causes of Death

Von Infektionen bis Vergiftungen: Einfacher Zugang zur kompletten Todesursachenstatistik Deutschlands

Wer Auskunft über die Todesursachen der Deutschen will, kann im Internet bereits auf eine Reihe von Datenbanken zurückgreifen. Das IQWiG hat jetzt ebenfalls ein Werkzeug zur Berechnung von Sterberisiken, den "R-COD"-Browser (Mortality Risk for all Causes of Death , Sterberisiken für alle Todesursachen), entwickelt. Er gibt Auskunft über mehr als 12.000 unterschiedliche Todesursachen, aufgeschlüsselt nach dem international gebräuchlichen ICD-10-Schlüssel. Das Werkzeug errechnet für die Jahre 1998 bis 2003, wie viele von 100.000 Personen in Deutschland an einer beliebig wählbaren Todesursache gestorben sind.

Wer ins Detail gehen will, kann sich die Zahlen auf Mausklick nach Geschlecht und für eine bestimmte Altersgruppe aufbereiten lassen. Diese so genannte Sterbeziffer (Anzahl Tote pro 100.000 Einwohner) ist eine wichtige Information für eine Reihe von wissenschaftlichen Fragestellungen. In erster Linie zielt das Angebot deshalb auf Forscher, die sich diese Daten bislang aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen mussten. Der R-COD-Browser unterscheidet sich von den bisherigen Quellen vor allem dadurch, dass er eine freie Kombination verschiedenster Todesursachen erlaubt und den gesamten ICD -10-Schlüssel abdeckt.

Wie rechnet der R-COD-Browser?

Der R-COD-Browser errechnet, wie viele von 100.000 Einwohnern pro Jahr an einer bestimmten gewählten Krankheit bzw. Erkrankungsgruppe sterben. Dazu verbindet er in der Version 1.0 drei Datenquellen:

1. die "International Classification of Diseases" (ICD-10). Diese Liste der Krankheiten wurde von der () entwickelt und vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) ins Deutsche übertragen. Sie ordnet jeder Krankheit einen drei bis fünfstelligen Code zu.

2. die vollständige Todesursachenstatistik Deutschlands aus den Jahren 1998-2003. Die Datensammlung findet sich auch auf den Seiten der Gesundheitsberichterstattung. Ein direkter Link ist nicht möglich; geben Sie als Suchbegriff "Sterbefälle" ein und schalten Sie die Synomym-Suche ab.

Eine Sammlung ausgewählter Todesursachen findet sich auf den Webseiten des Statistischen Bundesamtes.

3. die deutsche Bevölkerungsstatistik, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen (Basis: 2002 und 2003). Eine Aufgliederung der Bevölkerung nach Altersgruppen findet sich ebenfalls beim Statistischen Bundesamt.

Die Anwendung kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an info@iqwig.de.